Fallbeispiel "Dennis"

1. Klärung des Anliegens

Dennis ist schon seit Jahren unglücklich im Job und weiß nicht wie er das ändern kann. Auch wenn er die Arbeitsstellen wechselt, läuft es nach einer gewissen Zeit wieder darauf hinaus, dass er zu viel arbeitet und zu viel von anderen übernimmt. Er wünscht sich einen Job, der ihm Spaß macht, mit netten Kollegen und mehr Freizeit.

2. Intervention

Ich lasse Dennis eine Timeline aufbauen. Jetzt und den zukünftigen Job. Und dazwischen die Hürden, die es zu bewältigen gibt. Er sucht sich das große Pferd aus, das er am Strick mit sich führt. Auf dem Zukunftsplatz leite Dennis an, in das Gefühl zu gehen, wie sich sein "Traumjob" für ihn anfühlen soll. Wir betrachten den Wandel quasi aus der Zukunft. Das Pferd an seiner Hand zieht unaufhörlich an ihm. Der Strick gleitet durch seine Hände, er versucht noch das letzte Stück festzuhalten aber dann lässt er genervt los. "Dann geh halt, wenn du nicht bleiben willst". Was bedeutet das? Das was er sich da als "Job" rausgesucht hat, scheint nicht zu dem Gefühl zu passen, dass er sich wünscht. Groß, schön, stolz wie dieses Pferd, vielleicht mehr ein Prestigejob als der, der ihm wirklich entspricht. Daraufhin kommt das kleiner, zotteligere Pony an seine Seite. Könnte es sein, dass dein neuer Job etwas kleiner sein darf und vielleicht nach außen nicht so herzeigbar ist? Es stellt sich heraus, dass Dennis noch eine andere Ausbildung hat, die ihm Spaß macht aber leider nicht so gut bezahlt ist. Gemeinsam schauen wir uns noch die Hürden an, die er sich zum Erreichen seines neuen Jobs hingelegt hatte. "Die erste ist ganz einfach, sagt er. Die steht für heute. Das ich zum Coaching gekommen bin." Auch für die anderen beiden hat er schnell eine Deutung gefunden und prompt schnaubt das Pferd und geht zum urinieren. Ein deutliches Zeichen dafür, dass sich hier was gelöst hat.  

3. Reflexion

Dennis wird klar, dass er nicht seinem Herzen gefolgt ist bei der Berufswahl. Ihm war es wichtiger in einer höheren, besser bezahlten Position zu sein als einen Job zu machen, der ihm leicht von der Hand geht und in dem er im Team arbeiten würde. Er beschließt noch eine weitere Fortbildung zu machen, um auch in seinem ersten Beruf eine besser bezahlte Position zu bekommen.

4. Rolle der Pferde

Durch das Losreißen und weggehen signalisiert uns das erste Pferd ganz klar, dass es hier nicht hingehört und weg will. Dennis lässt den Strick los. Loslassen eines alten Musters wird hier ganz deutlich angezeigt. Genauso deutlich ist das Erscheinen des kleinen strubbeligen Ponys. Das sind Bilder, die nachhaltig wirken. Etwas anderes stellt sich auf den Platz dessen, was nicht mehr deins ist, bzw nicht zu dem neuen Gefühl passt. Wenn die Pferde schnauben, zeigen sie Entspannung, durch das Urinieren wird deutlich, dass sich in deinem Inneren etwas gelöst hat.