Fallbeispiel "Gabriela"

1. Klärung Deines Anliegens

Gabriela wünscht sich eine dauerhafte Beziehung. Sie weiß auch nicht genau warum aber ihre Beziehungen sind nie von langer Dauer. Und irgendwie fühlt sie sich von den Typen nach kürzester Zeit ausgenutzt. Sie wünscht sich eine Partnerschaft auf Augenhöhe.

2. Intervention

Ich stelle mir ihr zusammen eine Timeline auf mit 3 Punkten auf. Diese stehen sinnbildlich für das Jetzt, die Zukunft und die Vergangenheit. Als potentiellen Partner sucht sie sich das große Pferd aus. Als er mit ihr am Strick gleich losläuft, ist sie richtiggehend erschrocken. Dadurch bleibt auch er wieder stehen. Es ist als ob sie sich gegenseitig verunsichern und im Weiterkommen behindern. "Ja, sagt sie, das kommt mir bekannt vor, so fühlt sich das mit  den Partnern an." Ich schlage vor, zielgerichteter zu laufen und den Strick dabei auch fest in der Hand zu halten. Jetzt laufen sie gleichmäßig nebeneinander. am Ziel angekommen, strahlt Gabriela. "Das war ein schönes Gefühl. Wir sind nebeneinander gelaufen ohne uns zu behindern, jeder hatte genug Freiraum." Ich lasse sie noch etwas in dieser harmonischen Energie mit dem Pferd auftanken. Sie streichelt ihren "neuen" Partner. 

Dann schaut sie mich an. "Aber warum war das immer so?" Das wollen wir uns auch noch anschauen. Als Gabriela ihre Aufmerksamkeit in Richtung Vergangenheit lenkt, kommt das kleinere Pferd von hinten und rempelt sie richtig an. Sie erschrickt sich heftig und sagt: "Ich weiß nicht warum, aber ich muss an ein Erlebnis aus meiner Kindheit denken." Es stellt sich heraus, dass sie ein schlimmes Erlebnis hatte, auf das ich aus Gründen der Diskretion nicht eingehen möchte.

3. Reflexion

Gabriela möchte eine Traumabehandlung machen, um das alte Erlebnis auf zu arbeiten. Sie freut sich auf die neue Herangehensweise an eine Partnerschaft und hat dieses Bild von sich und dem Pferd im Unterbewusstsein gespeichert. Wir verankern das Bild zusätzlich über die neu erlernten Körpergefühle.

4. Rolle der Pferde

Durch die Anwesenheit der Pferde werden Gefühle und Bilder in uns aktiviert, die in einem einfachen Gespräch über den Kopf nicht entstehen können. Hier geht es ganz natürlich spontan in eine tiefere Ebene. Du kommst automatisch in eine Gefühlsebene. Durch die emotionale Intelligenz sind alle Erfahrungen in Dir abgespeichert, dein Kopf unterdrückt das. Durch die Ausnahmesituation bei den Pferden geschieht diese Offenbarung ganz natürlich, denn sie interagieren auf einer anderen Basis mit Dir als ein Mensch. Gabriela spürt die ungute Spannung anfangs und kann durch eine Änderung im Inneren eine andere Wirkung beim Pferde beobachten. Diese Haltung hat eine Ausstrahlung, die wir Menschen auch merken aber nicht so leicht und eindeutig spiegeln können, wie die Pferde.

Das kleinere Pony stößt sie genau im richtigen Moment so heftig an, es spürt aus dem "wissenden Feld", was sich hier zeigen darf. Und spontan platzt es aus Gabriela raus. Im Prinzip stecken alle Informationen in uns, jedoch sind sie tief verborgen. Die Pferde stoßen uns aber darauf.