Fallbeispiel Jenny

1. Anliegen klären

Jenny hat an einem Kurs "Im Spiegel des Pferdes" teilgenommen. Durch eine meditative "Aufwärmübung" leite ich die Teilnehmer an das Thema über die Kommunikation mit den Pferden aus sich heraus zu holen. Ich will hier nicht näher darauf eingehen, da ich sonst für weitere Teilnehmer den Effekt kaputt mache. Sie kommt auf jeden Fall zu dem Schluss, dass sie in der Zeit mit den Kindern immer an einen Punkt kommt, wo nur noch Chaos herrscht. 

2. Intervention

Ich gebe Jenny eine Aufgabe mit allen drei Pferdchen. Sie soll alle drei Pferde in eine bestimmte Ecke bewegen. Zuerst geht sie sehr planmäßig vor, doch als sie kurz vorm Ziel ist, bricht das Chaos aus. Alle Pferdchen laufen kreuz und quer und es sieht nicht so aus, als ob sie die Aufgabe noch erfüllen kann. Ich unterbreche die Intervention und frage sie, wie es ihr geht. Sie ist frustriert, überfordert und fühlt sich unfähig. ?Ist das das gleiche Gefühl wie zuhause mit den Kindern? Es platzt aus ihr heraus: " Krass, ja. genau so!" Ich gebe ihr Tipps zum besseren Fokussieren und schon gelingt die Übung einwandfrei. Alle Pferde gehen ruhig in die vorbestimmte Ecke. Sie ist verblüfft, dass die eigene innere Haltung sich so sehr im Außen zeigt. "Kein Wunder, wenn es daheim drunter und drüber geht mit den Jungs."  Kinder sind noch ganz offen für ihr Gespür und lesen ihre Mütter mindestens so gut wie die Pferde uns. 

3. Reflexion

Jenny hat von sich aus schon eine Idee, was sie in Zukunft ändern will. Sie will die Übergänge Zwischen Arbeit und Zeit daheim stärker ritualisieren und ganz bewusst die Arbeit zu beenden, in dem sie sich eine To-do-Liste auf dem Schreibtisch hinterlässt. So kann sie mit einem klaren Kopf ganz bei den Kindern sein. 

4. Anteil der Pferde

Beim nächsten 1:1 Coaching erzählt mir Jenny von ihren Erfolgen und wie oft sie an dieses Bild von den chaotischen Pferdchen in sich hat, wenn sie doch mal wieder Chaos daheim hat, was nun aber viel viel seltener der Fall ist. Sie hat den Effekt durch die Pferde so stark gespürt, in welcher Energie sie sein muss, um die Stimmung daheim zu halten. In der Tat spüren die Pferde auf großer Entfernung in welcher Energie ein Mensch ist und ob die Herzenergie mit der Kopfenergie übereinstimmt. Erst dann sind wir authentisch und die Pferde glauben uns, was wir nach außen zeigen. Dann klappt auch die Übung:) Das ist, was man als "spiegeln" bezeichnet.


Das möchte ich auch mal erleben